Wer zu Weihnachten Bekannten eine Freude mit einer VR-Brille machen (oder sich selbst beschenken) möchte, stößt auf ein recht großes Angebot. Doch wo zuschlagen? Im folgenden Vergleich zählen wir die wichtigsten Unterschiede sowie Vor- und Nachteile der VR-Brillen HTC Vive, Oculus Rift, Playstation VR, Samsung Gear VR, Google Daydream und Google Cardboard auf.
HTC Vive
Die taiwanesische VR-Brille HTC Vive besitzt ein integriertes Display und setzt die Nutzung eines mindestens 4 GB RAM leistungsstarken PCs voraus.(1) Zunächst einmal überzeugt die HTC Vive mit einer vergleichsweise hohen Bildschirmauflösung bzw. Pixeldichte, die bei 2160 x 2100 Pixel liegt. Dies ist bei Virtual Reality deswegen von Relevanz, da man auf Grund der Bildschirmnähe zu den Augen die einzelnen Pixel relativ leicht erkennen kann und damit die Gefahr einer Bildunschärfe umso größer ist. Das diagonale Sichtfeld ermöglicht mit einem Blickwinkel von 110 Grad eine gute Immersion und realistische Simulation von VR-Inhalten, was wiederum zur Vermeidung von Motion Sickness notwendig ist. Bei der Bildwiederholrate steht die HTC Vive zwar nicht an der Marktspitze, bietet aber mit 90 Hz einen guten Mittelwert.(2) Dennoch gibt es für die genannten Punkte weiterhin Luft nach oben und HTC wie auch andere Hersteller arbeiten stetig an der Verbesserung des VR-Erlebnisses. Ebenso ein Pluspunkt der HTC Vive sind einerseits die Möglichkeit einer raumfüllenden, freien Bewegung auf der Spielfläche von bis zu 12 m² mithilfe der Hand-Controller und, andererseits, das präzise Tracking durch Sensoren. Gegenstände im Raum werden dabei registriert und im Spiel als Begrenzung angezeigt.(3) Allerdings hat die HTC Vive auch ihren stolzen Preis, der zurzeit bei rund 700 Euro liegt.
Oculus Rift
Die VR-Brille von Facebook hat ebenfalls ihr Display fest eingebaut und findet ihre Anwendung auf leistungsstarken PCs mit einer Systemanforderung von mindestens 8 GB RAM. Die Oculus Rift besitzt die idente Bildschirmauflösung sowie Bildwiederholrate und den gleichen Sichtfeld-Blickwinkel wie die HTC Vive.(4) Auffällig ist im Vergleich jedoch der deutlich günstigere Preis, welcher momentan bei etwa 400 Euro liegt. Wenngleich die Touch-Controller im Preis enthalten sind, muss man in puncto Präzision der Controller und raumfüllendes Spielerlebnis im Vergleich zur HTC Vive ein paar Abstriche machen.(5)
Playstation VR
Im Bereich der Spielekonsolen ist Sonys Playstation VR-Brille marktführend. Derzeit ist sie für rund 320 Euro erhältlich und Voraussetzung für die Nutzung sind die Anwendung einer Playstation 4 sowie einer PS4-Kamera, die man für circa 55 Euro zusätzlich erwerben kann.(6) Weiteres Zubehör, wie beispielsweise Playstations Move-Motion-Controller, kann ebenfalls dazugekauft werden. Nichtsdestotrotz arbeitet jedoch das Motion Tracking ungenauer als bei der HTV Vive und Oculus Rift.(7) Die Playstation VR ist mit einem Full-HD-Display ausgestattet, welches mit 1920 x 1080 Pixel eine etwas niedrigere Bildschirmauflösung als die HTC Vive und die Oculus Rift besitzt. Zwar liegt das diagonale Sichtfeld mit einem Blickwinkel von 100 Grad ebenso unter dem Wert der HTC Vive und Oculus Rift, dafür besitzt die Playstation VR eine etwas höhere Bildwiederholrate mit 120 Hz, welche für einen flüssigen Bildablauf von Bedeutung ist.(8) Neben dem verhältnismäßig günstigen Preis, macht zudem auch die umfangreiche Auswahl an VR-Spielen den Kauf der Playstation VR attraktiv.(9)
Google Daydream und Google Cardboard
Bei diesen beiden VR-Brillen von Google dient das eigene Smartphone als Display. Dementsprechend ist das VR-Erlebnis von der Bildqualität und Funktionalität des Mobiltelefons abhängig. Zwei entscheidende Vorteile hat die Anwendung dieser VR-Brillen: Sie sind kabellos und günstig. Während die aus Karton gefertigte Google Cardboard ab sechs Euro erhältlich ist, steht die deutlich hochwertigere Google Daydream für rund 80 Euro zum Verkauf.
Samsung Gear VR
Wie bei den Google VR-Brillen, kommt auch bei der Samsung Gear VR das eigene Smartphone zur Anwendung. Und hier liegt auch schon eine der Schwächen: Die Brille ist nur mit bestimmten Samsung-Smartphones kompatibel. Zudem ist auch hier die Bildschirmauflösung von der Qualität des Handys abhängig.(10) Immerhin ermöglicht auch die Samsung Gear VR ein kabelloses VR-Erlebnis und punktet zudem hinsichtlich des Preises, denn sie ist bereits ab 32 Euro erhältlich. Der Controller kann überdies separat oder gemeinsam mit der VR-Brille für 85 Euro gekauft werden.
FAZIT
Welche Brille soll nun unter den Baum?
Wer einen günstigen Einstieg in die Erkundung virtueller Welten möchte, sollte auf die VR-Brillen von Google oder Samsung – zumindest bei bestimmten Smartphones – setzen. Für diejenigen, die eine Playstation 4 besitzen und bereit sind, etwas mehr Geld in eine VR-Brille zu investieren, bietet sich die Playstation VR an. Wer hingegen einen leistungsstarken PC besitzt und großen Wert auf umfangreiche Funktionalität und Bildschirmqualität legt, kann sich zwischen der Oculus Rift und HTC Vive entscheiden, wobei letztere zwar mehr bietet, ihr Kauf das Portemonnaie aber auch stärker belastet.